Es begann mit einem Schicksalsschlag: Im Januar 2012 verlor ich meine Mutter an Leukämie. Dieses Ereignis hat mein Leben tief geprägt. Ich wollte etwas tun, um anderen Betroffenen Hoffnung zu schenken. Deshalb habe ich mich bei der DKMS registriert – als Stammzellspender. Seitdem bin ich Teil einer Organisation, die weltweit für neue Lebenschancen kämpft. Dabei ist der Weg zum Lebensretter einfacher, als viele denken. Im November erhielt ich einen Brief der DKMS – einer dieser regelmäßigen Briefe, die hin und wieder ins Haus flattern. Dieses Mal enthielt er die berührende Geschichte von Moritz. In seinem Bericht teilt er seine Eindrücke und Emotionen rund um seine Stammzellenspende und gibt uns einen Einblick in seinen außergewöhnlichen Weg. Es ist der Beginn einer besonderen Verbindung, die weit über Ländergrenzen hinausgeht.
Ein kleines Wattestäbchen, eine große Wirkung
Die Registrierung bei der DKMS ist wirklich simpel: ein Wattestäbchen, etwas Zeit und die Bereitschaft zu helfen. Ab 17 Jahren kann sich jede und jeder registrieren, ab 18 Jahren darf man Stammzellen spenden. Dieser einfache Schritt kann Leben retten. Für mich war das mehr als ein formaler Akt – es war meine Antwort auf die Trauer um meine Mutter. Seit meiner Registrierung habe ich gespannt gewartet, ob ich eines Tages jemandem helfen könnte.
Tatsächlich kam 2020 der Moment, als ich in die engere Auswahl für eine Spende aufgenommen wurde. Obwohl es letztlich nicht dazu kam, war es ein emotionaler Prozess. Ich habe dabei nicht nur erfahren, wie aufregend es ist, auf eine so direkte Weise helfen zu können, sondern auch meine Blutgruppe – eine spannende Nebeninformation. Diese Möglichkeit zeigt, dass selbst kleinste Entscheidungen zu etwas Großem führen können.
Moritz: Lebensretter über Grenzen hinweg
Moritz aus Lörrach hat genau das erlebt. Im Jahr 2017 ließ er sich bei einer Schulaktion in die DKMS-Datenbank aufnehmen. Drei Jahre später kam die Nachricht, dass er als Spender für ein schwerkrankes Kind in Chile infrage kommt. Der Gedanke, jemandem auf der anderen Seite der Welt helfen zu können, half ihm, seine Angst vor Nadeln zu überwinden.
Seine Stammzellen reisten über 12.000 Kilometer, um der neunjährigen Javiera, die seit ihrem dritten Lebensjahr an Leukämie litt, eine zweite Chance zu geben. Zwei Jahre später, nach Ablauf der Anonymitätsfrist, traf Moritz seine genetische Zwillingsschwester zum ersten Mal. Dieses emotionale Treffen in Chile zeigt, dass Stammzellspenden nicht nur Leben retten, sondern Menschen auf tiefgreifende Weise verbinden können.
Hoffnung schenken – auch ohne Spende
Nicht jede Registrierung führt zu einer Spende, aber jede Registrierung ist ein Versprechen: die Bereitschaft, zu helfen, wenn man gebraucht wird. Das macht die Arbeit der DKMS so bedeutsam. Sie gibt Betroffenen auf der ganzen Welt die Möglichkeit auf ein neues Leben.
Auch wenn ich selbst noch nie Stammzellen gespendet habe, erfüllt mich die Tatsache, dass ich bereit wäre, mit Stolz. Jedes Mal, wenn ich von einer Geschichte wie der von Moritz und Javiera höre, fühle ich mich als Teil einer Gemeinschaft, die etwas bewegt. Es ist eine Erinnerung daran, wie viel Kraft in unserer Hilfsbereitschaft steckt.
Gemeinsam stark: Mehr als ein Motto
Mit jedem Tag, an dem sich der 13. Todestag nähert, wird die Erinnerung an den Verlust und den schwierigen Weg, den wir als Familie damals gehen mussten, wieder lebendig. Dieser Schmerz begleitet mich bis heute, doch er hat auch etwas in mir verändert. Meine Verbindung zur DKMS entstand aus tiefer Trauer und dem Wunsch, etwas Positives aus diesem Verlust zu schöpfen. Über die Jahre hat sich dieser Weg zu einer Reise voller Hoffnung und Menschlichkeit entwickelt, die mir immer wieder zeigt, wie wichtig es ist, anderen in schweren Zeiten beizustehen.
Meine Reise mit der DKMS ist geprägt von persönlichen Höhen und Tiefen. Sie begann in einem Moment der Trauer und hat sich zu einem Weg der Hoffnung entwickelt. Geschichten wie die von Moritz und Javiera zeigen, dass jeder einzelne Schritt zählt. Die Registrierung ist ein kleiner Aufwand, der Großes bewirken kann – ein Motto, das ich seit Jahren lebe.
Die DKMS erinnert uns daran, dass Menschlichkeit keine Grenzen kennt. Jeder kann helfen, jeder kann ein Held sein. Wie Moritz selbst sagte: „Für mich war es ein einmaliges Erlebnis, das ich nie vergessen werde.“ Und wer weiß? Vielleicht werde auch ich eines Tages dieses Erlebnis teilen.
Wann bestellst du dir dein Registrierungsset? Gibt es übrigens hier: https://www.dkms.de/